2.2.2 Benutzung von Scheme-Funktionen

Scheme-Funktionen können überall aufgerufen werden, wo ein Scheme-Ausdruck beginnend mit # geschrieben werden kann. Man kann eine Scheme-Funktion aufrufen, indem man ihrer Bezeichnung \ voranstellt und Argumente hinten anfügt. Wenn ein optionales Argumentenprädikat nicht mit einem Argument übereinstimmt, lässt LilyPond dieses und alle folgenden Argumente aus und ersetzt sie durch ihre Standardwerte und „speichert“ das Argument, das nicht gepasst hat, bis zum nächsten zwingenden Argument. Da das gespeicherte Argument auch noch irgendwo untergebracht werden muss, werden optionale Argumente nicht wirklich als optional angesehen, es sei denn, sie werden von einem zwingenden Argument gefolgt.

Es gibt eine Ausnahme: Wenn man \default anstelle eines optionalen Arguments schreibt, wird dieses und alle folgenden Argumente ausgelassen und durch ihre Standardwerte ersetzt. Das funktioniert auch, wenn kein zwingendes Argument folgt, weil \default nicht gespeichert werden muss. Die Befehle mark und key benützten diesen Trick, um ihr Standardverhalten zur verfügung zu stellen, wenn sie \default nachgestellt haben.

Abgesehen von Stellen, wo ein Scheme-Wert benötigt ist, gibt es wenige Stellen, wo #-Ausdrücke zwar für ihre (Neben-)Wirkung akzeptiert und ausgewertet, aber ansonsten ignoriert werden. Meistens handelt es sich dabei um Stellen, wo eine Zuweisung auch in Ordnung wäre.

Weil es eine schlechte Idee ist, einen Wert auszugeben, der in einigen Kontexten misinterpretiert werden könnte, sollte man Scheme-Funktionen nur in den Fällen benutzen, in welchen sie immer einen sinnvollen Wert ausgeben, und leere Scheme-Funktionen an anderen stellen einsetzen. Siehe auch siehe Abschnitt Leere Scheme-Funktionen.


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LilyPond – Extending v2.21.0 (Entwicklungszweig).