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1.2 Benutzung auf der Kommandozeile
Dieser Abschnitt enthält zusätzliche Informationen, wie Sie LilyPond
von der Kommandozeile ausführen können. Dies kann erforderlich sein,
um etwa zusätzliche Optionen an das Programm zu übergeben. Außerdem
sind einige Zusatzprogramme (wie etwa midi2ly
) nur von der
Kommandozeile verfügbar.
Unter ‚Kommandozeile‘ verstehen wir die Kommandozeile des jeweiligen Betriebssystems. Windows Benutzern ist sie vielleicht eher unter den englischen Begriffen ‚DOS shell‘ oder ‚command shell‘ bekannt. MacOS X Benutzer kennen sie eher unter ‚Terminal‘ oder ‚Konsole‘. Einige zusätzliche Einrichtungsarbeiten werden unter MacOS X, siehe MacOS X.
Wie die Kommandozeile im jeweiligen Betriebssystem benutzt werden kann, soll in diesem Handbuch nicht näher beschrieben werden. Sehen Sie bitte im Handbuch Ihres Betriebssystems nach oder informieren Sie sich im Internet, wenn Sie mit der Kommandozeile nicht vertraut sind.
lilypond aufrufen | ||
Grundlegende Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond | ||
Fortgeschrittene Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond | ||
Umgebungsvariablen | ||
LilyPond in chroot-Kerker |
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lilypond
aufrufen
Das lilypond
Programm kann folgendermaßen von der Kommandozeile
aufgerufen werden.
lilypond [Option]… Dateiname…
Wird ein ‘Dateiname’ ohne Erweiterung angegeben, so wird ‘.ly’ als
Standarderweiterung für LilyPond-Dateien benutzt. Um Daten von
stdin
einzulesen, benutzen Sie einfach einen Bindestrich (-
)
als Dateiname.
Wenn LilyPond die Datei ‘Dateiname.ly’ verarbeitet, werden daraus
die Dateien ‘Dateiname.ps’ und ‘Dateiname.pdf’ erzeugt.
Es können an lilypond
auch mehrere ‘.ly’ Dateien übergeben
werden, die dann einzeln und voneinander unabhängig abgearbeitet
werden.1
Falls ‘Dateiname.ly’ mehr als eine \book
-Umgebung enthält,
werden die weiteren Stücke in durchnummerierte Dateien der Form
‘Dateiname-1.pdf’ ausgegeben. Zusätzlich wird der Wert der
Variable output-suffix
zwischen den ursprünglichen Dateinamen
und der Zahl eingefügt. Eine LilyPond-Datei ‘Dateiname.ly’ mit dem Inhalt
#(define output-suffix "Geige") \score { … } #(define output-suffix "Cello") \score { … }
erzeugt daher die Dateien Dateiname‘-Geige.pdf’ und Dateiname‘-Cello-1.pdf’.
Häufige Kommandozeilenbefehle
Wenn Ihre Kommandozeile normale Weiterleitungen unterstützt, können Sie es nützlich finden, mit folgenden Befehlen die Ausgabe der Kommandozeile in eine Datei zu leiten:
-
lilypond file.ly 1>stdout.log
um normale Ausgabe zu erhalten -
lilypond file.ly 2>stderr.log
um Fehlermeldungen zu erhalten -
lilypond file.ly &>all.log
um alle Meldungen zu erhalten
Wenden Sie sich an die Dokumentation für Ihre Kommandozeile, um zu sehen, ob derartige Optionen unterstützt werden oder die Syntax unterschiedlich ist. Beachten Sie, dass es sich hier um reine Verwaltungsprogramme handelt, die nichts mit LilyPond zu tun haben.
Grundlegende Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond
Die folgenden Kommandozeilenoptionen werden von lilypond
unterstützt:
-
-b, --bigpdfs
-
Mit dieser Option generierte PDF-Dateien sind deutlich größer als normal, weil keine oder nur minimale Zeichensatz-Optimierung erfolgt. Werden jedoch zwei oder mehr solcher PDF-Dateien in
pdftex
-,xetex
- oderluatex
-Dokumente eingebunden und anschließend mit ghostscript nachbearbeitet, entstehen deutlich kleinere PDF-Dokumente, da ghostscript die Zeichensatzdaten auf diesem Weg viel besser komprimieren kann.Nach
lilypond -b myfile
sollte
ghostscript
wie folgt ausgeführt werden.gs -q -sDEVICE=pdfwrite -o gsout.pdf myfile.pdf
Mit Hilfe von
pdfsizeopt.py
kann die Ausgabedatei noch mehr verkleinert werden.pdfsizeopt.py --use-multivalent=no gsout.pdf final.pdf
-
-d, --define-default=Variable=Wert
Siehe Fortgeschrittene Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond.
-
-e, --evaluate=expr
Wertet den Scheme-Ausdruck expr aus, bevor die ‘.ly’ Dateien gelesen und interpretiert werden. Die
-e
Option kann auch mehrfach angegeben werden, die Ausdrücke werden nacheinander ausgewertet.Da der Ausdruck im
guile-user
Modul ausgewertet wird, ist bei der Definitionen innerhalb von expr folgendes Vorgehen nötig. An der Kommandozeile wird z.B.a
imguile-user
Modul definiert:lilypond -e '(define-public a 42)'
Am Beginn der ‘.ly’-Datei muss dann das
guile-user
Modul noch geladen werden, bevor die Definition von a verfügbar ist:#(use-modules (guile-user))
Achtung: Windows-Benutzer müssen doppelte anstelle der einfachen Anführungsstriche einsetzen.
-
-f, --format=Format
Bestimmt das Ausgabeformat. Mögliche Werte von Format sind
svg
,ps
,pdf
undpng
.Beispiel:
lilypond -fpng Dateiname.ly
-
-h, --help
Zeigt eine Zusammenfassung der Programmbenutzung und der Optionen.
-
-H, --header=FELD
Gibt den Inhalt eines Feldes aus dem
\header
-Block in die Datei ‘Dateiname.FELD’ aus.-
-i, --init=Initialisierungsdatei
Benutzt Initialisierungsdatei zur gesamten Programminitialisierung. Der Standardwert ist ‘init.ly’.
-
-I, --include=Verzeichnis
Fügt Verzeichnis zur Liste der Suchpfade hinzu.
Mehrere -I-Optionen können angegeben werden. Die Suche beginnt mit dem ersten definierten Verzeichnis und setzt in den weiteren Verzeichnissen fort, wenn die gesuchte Datei nicht in dem Verzeichnis gefunden wird.
-
-j, --jail=Benutzer,Gruppe,Jail-Verzeichnis,Arbeitsverzeichnis
Führt
lilypond
in einem chroot-Jail aus.Die ‘--jail’ Option ist eine flexiblere Alternative zu ‘-dsafe’, wenn LilyPond über das Internet verfügbar gemacht wird oder LilyPond Befehle ausführt, die aus externe Quellen stammen (siehe Fortgeschrittene Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond).
Sie funktioniert dergestalt, dass das Wurzelverzeichnis von
lilypond
auf Jail-Verzeichnis gesetzt wird, bevor die tatsächliche Kompilierung der ‘.ly’-Datei beginnt. Der Benutzer und die Gruppe werden auf die angegebenen Werte gesetzt und das aktuelle Arbeitsverzeichnis wird ebenfalls auf den angegebenen Wert Arbeitsverzeichnis gesetzt. Diese Einstellungen garantieren (zumindest in der Theorie), dass es nicht möglich ist, aus dem Jail auszubrechen. Damit ‘--jail’ funktioniert, musslilypond
allerdings als root ausgeführt werden, was normalerweise auf sichere Art mit dem Kommandosudo
erreicht werden kann.Das Jail-Verzeichnis zu erstellen ist etwas heikel, da LilyPond alle zur Ausführung nötigen Bibliotheken und Dateien innerhalb des Jail-Verzeichnisses finden muss. Ein typisches Setup besteht aus folgenden Punkten:
- Erstellung eines getrennten Dateisystems
Ein eigenes Dateisystem muss für LilyPond erstellt werden, sodass es mit sicheren Einstellungen wie
noexec
,nodev
undnosuid
eingebunden werden kann. Damit ist es unmöglich, Programme von diesem Dateisystem auszuführen oder direkt auf eine Hardware-Schnittstelle zuzugreifen. Wenn Sie keine eigene Partition erstellen möchten, können Sie auch eine Datei der entsprechenden Größe erstellen und sie als ‚loop‘-Gerät einbinden. Ein getrenntes Dateisystem garantiert auch, dass LilyPond nicht mehr Festplattenspeicher benutzt als erlaubt.- Erstellung eines eigenen Benutzerkontos
Es sollte ein eigener Benutzer und eine eigene Gruppe (z. B.
lily
/lily
) mit geringen Rechten für die Ausführung von LilyPond innerhalb des Jails benutzt werden. Nur ein einziges Verzeichnis des Jails sollte für den Benutzer schreibbar sein und als Arbeitsverzeichnis anlilypond
übergeben werden.- Einrichtung des Jails
LilyPond muss zahlreiche Dateien für die Ausführung einlesen. All diese Dateien müssen in das Jail-Verzeichnis kopiert werden (mit denselben Pfaden wie im tatsächlichen Wurzel-Dateisystem). Die gesamte LilyPond-Installation (typischerweise ‘/usr/share/lilypond’) sollte kopiert werden.
Falls Probleme auftreten, ist es am einfachsten, LilyPond mittels
strace
zu starten, wodurch Sie relativ leicht feststellen können, welche Dateien im Jail noch fehlen.- Ausführung von LilyPond
In einem mit
noexec
eingebundenen Jail ist es nicht möglich, externe Programme auszuführen. Daher muss LilyPond auf eine Art gestartet werden, die keine weitere Ausführung von Programmen benötigt. Wie bereits erwähnt muss LilyPond mit Administrator-Rechten gestartet werden (die es allerdings sofort wieder abgibt), beispielsweise mittelssudo
. Außerdem ist es eine gute Idee, die LilyPond zur Verfügung stehende CPU-Zeit zu limitieren (z. B. mitulimit -t
) und – falls das Betriebssystem dies unterstützt – auch den zur Verfügung stehenden Hauptspeicher. Siehe auch LilyPond in chroot-Kerker
-
-l, --loglevel=Logstufe
Passt die Ausführlichkeit der Ausgabe auf der Kommandozeile entsprechend Logstufe an. Mögliche Werte sind:
-
NONE
Keine Ausgabe, nicht einmal Fehlermeldungen.
-
ERROR
Nur Fehlermeldungen, keine Warnungen oder Fortschrittsmeldungen.
-
WARN
Warnungen und Fehlermeldungen, keine Fortschrittsmeldungen.
-
BASIC_PROGRESS
Grundlegende Fortschrittsmeldungen (Erfolg), Warnungen und Fehler.
-
PROGRESS
Alle Fortschrittsmeldungen, Warnungen und Fehler.
-
INFO (Standard)
Fortschrittmeldungen, Warnungen, Fehlermeldungen und weiter Information über die Ausführung.
-
DEBUG
Alle möglichen Meldungen, die auch mit der Fehlersuche (Debug) zu tun haben können.
-
-
-o, --output=DATEI oder ORDNER
Schreibt das Ergebnis der Verarbeitung mit LilyPond in die Ausgabedatei DATEI. Wenn ein Verzeichnis mit dem Namen existiert, werden die Ausgabedateien in dieses Verzeichnis gespeichert, wobei der Dateiname der Eingabedatei benutzt wird. Die entsprechende Dateinamenserweiterung wird angehängt (z.B.
.pdf
für pdf).-
--ps
Erzeugt PostScript.
-
--png
Erzeugt eine Grafik-Datei im PNG-Format von jeder Seite. Diese Option impliziert auch
--ps
. Die Auflösung in DPI der Grafik kann festgelegt werden durch-dresolution=110
-
--pdf
Erzeugt PDF-Dateien. Dies impliziert
--ps
.-
-v, --version
Gibt die Versionsnummer aus.
-
-V, --verbose
Gibt ausführliche informative Meldungen aus: Zeigt die vollen Dateipfade aller gelesenen Dateien sowie Informationen über die Laufzeit.
-
-w, --warranty
Zeigt die Garantiebedingungen an, unter denen GNU LilyPond steht. (Es besteht KEINERLEI GARANTIE!)
Fortgeschrittene Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond
-
-d[Optionsbezeichnung]=[Wert],--define-default=[Optionsbezeichnung]=[Wert]
Hiermit wird die entsprechende interne Scheme-Funktion auf den Wert gesetzt. Wenn kein value angegeben wird, wird der Standardwert eingesetzt. Die Vorsilbe
no-
kann zur Optionsbezeichnung hinzugefügt werden, um eine Funktion „auszuschalten“. Beispielsweise-dpoint-and-click=#f
ist das gleiche wie
-dno-point-and-click
Folgende Optionen sind mit ihren entsprechenden Standardwerten unterstützt:
Symbol | Wert | Erklärung/Optionen |
anti-alias-factor | 1 | Die Bilder in einer höheren Auflösung rendern (Faktor angegeben) und
das Resultat herunterrechnen, um „Zacken“ in PNG -Bildern zu
vermeiden. |
aux-files | #t | Erstelle .tex , .texi , .count -Dateien im
EPS -Backend. |
backend | 'ps | Auswahl des Backend. Poststscript-Dateien (Standart) enthalten
TTF , Type1 und OTF -Schriftarten. Ihr Zeichenvorrat
wird nicht reduziert (Subsetting). Die Benutzung von östlichen
Schriftarten kann zu sehr großen Dateien führen. |
'eps | Encapsulated PostScript. Hiermit wird jede Seite (System) als eine
eigene ‘EPS’-Datei gespeichert, ohne Schriftarten, sowie als eine
kombinierte ‘EPS’-Datei mit allen Seiten (Systemen) inclusive
Schriftarten. Wird als Standard von lilypond-book benützt. | |
'null | Keine graphische Partitur ausgeben; hat den gleichen Effekt wie
-dno-print-pages . | |
'svg | Scalable Vector Graphics. Hiermit wird eine einzelne SVG -Datei
für jede Seite der Ausgabe erstellt, ohne Schriftarten. Es wird
empfohlen, die Century Schoolbook-Schriftarten zu installieren, welche
mit der LilyPond-Installation mitkommen, um optimales Rendern zu erreichen.
Unter UNIX kann man einfach die Schriftartdateien aus dem LilyPond-Verzeichnis
(üblicherweise ‘/usr/share/lilypond/VERSION/fonts/otf/’) nach
‘~/.fonts/’. Die SVG -Ausgabe sollte mit allen SVG-Programmen
oder -Editoren kompatibel sein. Es gibt auch die Option svg-woff
(siehe unten) um woff-Schriftarten im SVG-Backend zu benützen. | |
'scm | Ausgabe der rohen internen Scheme-basierten Zeichnungsbefehle. | |
check-internal-types | #f | Überprüfe jede Eigenschaftszuweisung für Typen. |
clip-systems | #f | Erstelle ausgeschnittene Schnipsel einer Partitur. |
datadir | Präfix für Datendateien (read-only). | |
debug-gc | #f | Gebe Debugging-Statistik für Speicher aus. |
debug-gc-assert-parsed-dead | #f | Für Speicher-Debugging: Gehe sicher, dass alle Referenzen zu geparsten
Objekten tot sind. Das ist eine interne Option und sie wird automatisch
für `-ddebug-gc' angestellt. |
debug-lexer | #f | Debugging des Flex-lexer. |
debug-page-breaking-scoring | #f | Gebe viele unterschiedliche Seitenumbruchsituationen für Partituren aus. |
debug-parser | #f | Debugging des Bison-Parsers. |
debug-property-callbacks | #f | Debugging von zyklischen Callback-Ketten. |
debug-skylines | #f | Debugging von Skylines. |
delete-intermediate-files | #t | Entferne unbenutzbare, zwischenzeitliche .ps -Dateien, die während
der Kompilations erstellt werden. |
dump-cpu-profile | #f | Gebe CPU-Zeitinformation aus (abhängig vom System). |
dump-profile | #f | Gebe Speicher- und CPU-Zeitbenutzung für jede Datei aus. |
dump-signatures | #f | Gebe Ausgabesignaturen für jedes System aus. Wird für das Prüfen der Regressionsteste eingesetzt. |
eps-box-padding | #f | Verschiebe die linke Ecke der ausgegebenen EPS-Boundingbox um die angegebene Entfernung (in mm). |
gs-load-fonts | #f | Lade die Schriftarten durch Ghostscript. |
gs-load-lily-fonts | #f | Lade nur die LilyPond-Schriftarten durch Ghostscript. |
gui | #f | Gibt keine Ausgabe auf der Kommandozeile aus, sondern schreibt alles in die Log-Datei. |
Anmerkung für Windows-Benutzer: Standardmäßig gibt lilypond.exe
alle Fortschrittsinformation auf der Kommandozeile aus;
lilypond-windows.exe
gibt aber keine Fortschrittinformation aus und
zeigt sofort den Prompt an. Die Option ‘-dgui’ kann hier benutzt
werden, um die Ausgabe in eine Log-Datei umzuleiten.
help | #f | Zeige die Hilfe. |
include-book-title-preview | #t | Füge Titel eines Buches (book) in die Vorschaubilder ein. |
include-eps-fonts | #t | Füge Schriftarten in EPS-Dateien von einzelnen Systemen ein. |
include-settings | #f | Füge eine Datei für globale Einstellungen ein, dieses wird gelesen, bevor die Partitur verarbeitet wird. |
job-count | #f | Bearbeite Dateien parallel, mit der angegebenen Anzahl von Prozessen. |
log-file | #f [file] | Wenn die Zeichenkette FOO als ein zweites Argument angegeben wird,
wird die Ausgabe in die Log-Datei FOO.log umgeleitet. |
max-markup-depth | 1024 | Maximale Tiefe eines Beschriftungs-(markup)-Baumes. Wenn eine Beschriftung mehr Ebenen hat, wird angenommen, dass die Beschriftung nicht von sich aus schließt, eine Warnung ausgegeben und eine leere Beschriftung gesetzt. |
midi-extension | "midi" | Schreibe als Standarddateierweiterung für MIDI die angegebene Zeichenkette. |
music-strings-to-paths | #f | Konvertiere Textzeichenketten in Pfade, wenn die Glyphen einer Musik-Schriftart gehören. |
old-relative | #f | Lässt den \relative -Modus für simultane Musik ähnlich wie die
Akkord-Syntax funktionieren. |
paper-size | \"a4\" | Stelle die Standardpapiergröße ein. Beachten Sie, dass die Zeichenkette von doppelten Anführungszeichen mit Backslash umgeben werden muss. |
pixmap-format | png16m | Stellt das Ausgabeformat von GhostScript für Pixel-Bilder ein. |
point-and-click | #f | Füge ‚point & click‘-Links in die PDF -Ausgabedatei ein. Siehe auch
Point and click. |
preview | #f | Erstelle Vorschaubilder zusätzlich zur normalen Ausgabe. |
Diese Option wird von allen Backends unterstützt: pdf
, png
,
ps
, eps
und svg
, allerdings nicht scm
. Hiermit
wird eine Ausgabedatei in der Form meineDatei.preview.Dateierweiterung
erstellt, die die Titel und das erste Notensystem enthält. Wenn \book
-
oder \bookpart
-Umgebungen inegesetzt werden, werden die Titel von
\book
, \bookpart
oder \score
in die Ausgabe aufgenommen,
sowie das erste System jeder \score
-Umgebung, wenn die
Variable print-all-headers
in der paper
-Umgebung auf #t
eingesetllt ist.
Um die normale Ausgabe zu unterdrücken, können die Optionen ‘-dprint-pages’ oder ‘-dno-print-pages’ eingesetzt werden.
print-pages | #t | Erstelle vollständige Seiten, der Standard. ‘-dno-print-pages’ ist hilfreich im Zusammenhang mit ‘-dpreview’. |
profile-property-accesses | #f | Speichere Statistiken von get_property() -Funktionsaufrufen. |
protected-scheme-parsing | #t | Fahre fort, wenn Fehler in eingefügtem Scheme-Code im Parser bemerkt
werden. Wenn auf #f gesetzt, halte an Fehlern an und gebe einen
Stacktrace aus. |
read-file-list | #f [file] | Gibt den Dateinamen einer Datei an, die eine Liste mit Eingabedateien enthält, die kompiliert werden sollen. |
relative-includes | #f | Wenn ein \include -Befehl bearbeitet wird, suche nach der
eingefügten Datei relativ zur aktuellen Datei (und nicht relativ zur untersten
Ebene). |
resolution | 101 | Setzt die Auflösung, mit der PNG -Bilder erstellt werde, auf einen
bestimmten Wert (in dpi). |
safe | #f | Der .ly -Eingabe nicht trauen. |
Wenn LilyPond-Notensatz über einen Webserver zur Verfügung gestellt wird, müssen entweder die Option ‘--safe’ oder die Option ‘--jail’ mitgegeben werden. Die Option ‘--safe’ verhindert eingefügten Scheme-Code daran, Schaden auszuüben, etwa
#(system "rm -rf /") { c4^$(ly:gulp-file "/etc/passwd") }
Die Option ‘-dsafe’ interpretiert eingefügte Scheme-Ausdrücke in einem besonderen sicheren Modul. Das ist aus dem GUILE ‘safe-r5rs’-Modul abgeleitet, fügt aber einige Funktionen der LilyPond API hinzu, welche sich in ‘scm/safe-lily.scm’ aufgelistet finden.
Zusätzliche verbietet der sichere Modus \include
-Befehle und
stellt die Benutzung von Backslash in TeX-Zeichenketten aus. Im sicheren
Modus ist es auch
nicht möglich, LilyPond-Variablen in Scheme zu importieren.
‘-dsafe’ kann jedoch nicht Überbenutzung von Resourcen entdecken, sodass man trotzdem das Programm abschießen kann, etwa indem man eine sich wiederholende Datenstruktur in das Backend leitet. Darum sollte LilyPond sowohl in der CPU- als auch Speicherbenutzung eingeschränkt betrieben werden, wenn es über einen Webserver öffentlich zugänglich gemacht wird.
Der sichere Modus verhindert die Kompilierung von vielen nützlichen LilyPond-Schnipseln.
die Option ‘--jail’ ist noch sicherer, erfordert aber mehr Arbeit beim Setup. Siehe auch Grundlegende Optionen auf der Kommandozeile für LilyPond.
separate-log-files | #f | Für Eingabedateien Datei1.ly , Datei2.ly usw. die
Log-Daten in die Dateien Datei1.log , Datei2.log ... schreiben. |
show-available-fonts | #f | Eine Liste der verfügbaren Schriftarten. |
strict-infinity-checking | #f | Erzwinge einen Programmabsturz wenn Inf und NaN
Fließkommaausnahmen gefunden werden. |
strip-output-dir | #t | Verzeichnisse von Eingabedateien nicht in die Konstruktion der Ausgabedateinamen einbeziehen. |
svg-woff | #f | Woff-Schriftarten im SVG-Backend benuützen.. |
trace-memory-frequency | #f | Zeichnet die Benutzung von Scheme so oft pro Sekunde auf. Das Resultat
wird in die Dateien FILE.stacks und FILE.graph ausgegeben. |
trace-scheme-coverage | #f | Abdeckung der Scheme-Dateien in Datei FILE.cov schreiben. |
verbose | #f | Ausfühliche Ausgabe, also Logstufe DEBUG (read-only). |
warning-as-error | #f | Alle Warnungen und ‚Programmierfehler‘-Nachrichten in Fehler ändern. |
Umgebungsvariablen
lilypond
erkennt und benützt die folgenden Umgebungsvariablen:
-
LILYPOND_DATADIR
Diese Variable gibt das Verzeichnis an, wo LilyPond seine eigenen Dateien, Meldungen und Übersetzungen finden kann. Dieses Verzeichnis sollte Unterverzeichnisse ‘ly/’, ‘ps/’, ‘tex/’, etc. beinhalten.
-
LANG
Gibt die Sprache an, in der Warnungen und Fehlermeldungen ausgegeben werden.
-
LILYPOND_LOGLEVEL
Die standardmäßige Logstufe. Wenn LilyPond ohne eine explizite Logstufe aufterufen wird (d. h. die Kommandozeilenoption ‘--loglevel’ nicht eingesetzt wird), wird dieser Wert benutzt.
-
LILYPOND_GC_YIELD
Eine Variable (von 1 bis 100), die die Speicherverwaltung regelt. Bei niedrigeren Werten wird mehr Prozessor-Zeit, dafür weniger Hauptspeicher benötigt. Voreinstellung ist ein Wert von
70
.
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LilyPond in chroot-Kerker
Einen Server einzurichten, der LilyPond in einem chroot-Kerker bedient, ist
recht kompliziert. Die einzelnen Schritten finden sich unten aufgeliestet.
Beispiele sind für Ubuntu GNU/Linux und erfordern evtl. die Benutzung von
sudo
an den entsprechenden Stellen.
- Installieren Sie die nötigen Pakete: LilyPond, GhostScript und ImageMagick.
- Erstellen Sie einen neuen Benutzer mit dem Namen
lily
:adduser lily
Hierdurch wird auch eine Gruppe
lily
und ein Heimat-Ordner/home/lily
für den neuen Benutzer erstellt. - Im Heimat-Ordner des Benutzers
lily
erstellen Sie eine Datei, die als eigenes Dateisystem eingesetzt wird:dd if=/dev/zero of=/home/lily/loopfile bs=1k count= 200000
In diesem Beispiel wird eine 200-MB-Datei als Kerker-Dateisystem erstellt.
- Erstellen Sie ein loop device, erstellen Sie ein Dateisystem und
mounten Sie es, dann erstellen Sie dort einen Ordner, in dem der Benutzer
lily
Schreibrechte hat:mkdir /mnt/lilyloop losetup /dev/loop0 /home/lily/loopfile mkfs -t ext3 /dev/loop0 200000 mount -t ext3 /dev/loop0 /mnt/lilyloop mkdir /mnt/lilyloop/lilyhome chown lily /mnt/lilyloop/lilyhome
- In der Konfiguration des Servers ist der Kerker (JAIL)
/mnt/lilyloop
und das Verzeichnis (DIR)/lilyhome
. - Erstellen Sie einen großen Verzeichnisbaum in dem Kerker, indem Sie die
notwendigen Dateien dorthin kopiert, wie das Beispielskript unten zeigt.
Sie könne
sed
benutzen, um die notwendigen Kopierbefehle für ein bestimmtes Programm zu erstellen:for i in "/usr/local/lilypond/usr/bin/lilypond" "/bin/sh" "/usr/bin/; \ do ldd $i | sed 's/.*=> \/\(.*\/\)\([^(]*\).*/mkdir -p \1 \&\& \ cp -L \/\1\2 \1\2/' | sed 's/\t\/\(.*\/\)\(.*\) (.*)$/mkdir -p \ \1 \&\& cp -L \/\1\2 \1\2/' | sed '/.*=>.*/d'; done
Beispiel-Skript für 32-bit Ubuntu 8.04
#!/bin/sh ## defaults set here username=lily home=/home loopdevice=/dev/loop0 jaildir=/mnt/lilyloop # the prefix (without the leading slash!) lilyprefix=usr/local # the directory where lilypond is installed on the system lilydir=/$lilyprefix/lilypond/ userhome=$home/$username loopfile=$userhome/loopfile adduser $username dd if=/dev/zero of=$loopfile bs=1k count=200000 mkdir $jaildir losetup $loopdevice $loopfile mkfs -t ext3 $loopdevice 200000 mount -t ext3 $loopdevice $jaildir mkdir $jaildir/lilyhome chown $username $jaildir/lilyhome cd $jaildir mkdir -p bin usr/bin usr/share usr/lib usr/share/fonts $lilyprefix tmp chmod a+w tmp cp -r -L $lilydir $lilyprefix cp -L /bin/sh /bin/rm bin cp -L /usr/bin/convert /usr/bin/gs usr/bin cp -L /usr/share/fonts/truetype usr/share/fonts # Now the library copying magic for i in "$lilydir/usr/bin/lilypond" "$lilydir/usr/bin/guile" "/bin/sh" \ "/bin/rm" "/usr/bin/gs" "/usr/bin/convert"; do ldd $i | sed 's/.*=> \ \/\(.*\/\)\([^(]*\).*/mkdir -p \1 \&\& cp -L \/\1\2 \1\2/' | sed \ 's/\t\/\(.*\/\)\(.*\) (.*)$/mkdir -p \1 \&\& cp -L \/\1\2 \1\2/' \ | sed '/.*=>.*/d'; done | sh -s # The shared files for ghostscript... cp -L -r /usr/share/ghostscript usr/share # The shared files for ImageMagick cp -L -r /usr/lib/ImageMagick* usr/lib ### Now, assuming that you have test.ly in /mnt/lilyloop/lilyhome, ### you should be able to run: ### Note that /$lilyprefix/bin/lilypond is a script, which sets the ### LD_LIBRARY_PATH - this is crucial /$lilyprefix/bin/lilypond -jlily,lily,/mnt/lilyloop,/lilyhome test.ly
Fußnoten
[1] Der Zustand von GUILE wird allerdings nicht nach jeder Datei zurückgesetzt, sodass Achtung geboten ist, wenn in einer Datei globale Änderungen von Scheme aus durchgeführt werden.
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Andere Sprachen: English, català, español, français, magyar, italiano, 日本語.
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