3.5.2 Der MIDI-Block

Eine \midi-Umgebung muss innerhalb von einer \score-Umgebung vorkommen, wenn MIDI-Ausgabe gewünscht ist. Sie entspricht der \layout-Umgebung, aber ist etwas einfacher aufgebaut. Oft wird die MIDI-Umgebung einfach leer gelassen, aber hier können auch Kontexte umgeändert werden, neue Kontexte definiert werden oder neue Werte definiert werden. Das folgende Beispiel etwa definiert das MIDI-Tempo, ohne dass in der Partitur eine Metronombezeichnung gesetzt wird:

\score {
  ...Noten...
  \midi {
    \tempo 4 = 72
  }
}

Hier wird das Tempo auf 72 Viertelnoten pro Minute definiert. \tempo ist eigentlich ein Musikbefehl, der die Eigenschaften während der Interpretation der Musik einstellt: im Kontext von Ausgabedefinitionen wie etwa einem \midi-Kontext werden sie neu interpretiert, als ob es sich um Kontextmodifikatoren handelte.

Kontextdefinitionen des \midi-Kontextes entsprechen der Syntax, wie sie in der \layout-Umgebung benutzt wird. Klangübersetzungsmodule werden performer genannt. Die Kontexte für die MIDI-Ausgabe sind in der Datei ‘../ly/performer-init.ly’ definiert, siehe Mehr Information. Um beispielsweise die Auswirkung von Dynamikzeichen aus der MIDI-Ausgabe zu entfernen, müssen folgende Zeilen eingefügt werden:

\midi {
  ...
  \context {
    \Voice
    \remove "Dynamic_performer"
  }
}

Eine MIDI-Ausgabe wird nur erstellt, wenn die \midi-Umgebung in eine Partiturumgebung eingefügt wird, die mit dem Befehl \score beginnt.

\score {
  { …Noten… }
  \midi { }
}

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